18. März

Den inneren Schweinehund überwinden

Es ist zu kalt, schon dunkel, heute war zu stressig, meine Sportkleider sind schon in der Wäsche – wer kennt sie nicht, diese Gedanken? Manchmal braucht es viel Überwindung es durchzuziehen. Auch als Leistungssportler, der das Laufen mit grossen Zügen geniesst, gibt es solche Momente.

Zum Glück gibt es viele Varianten, um den inneren Schweinehund zu überwinden, wir haben es in unseren Händen. Dabei lohnt es sich bereits vor dem Trainingsstart einige Vorkehrungen zu treffen. Denn irgendwann wird ein Tag kommen, an welchem es Überwindung braucht, das Training zu beginnen.

Plane für Ungereimtheiten

Ein wichtiger Punkt, um an harten Tagen zu trainieren, ist die Zielsetzung. Ein realistisches Ziel in absehbarer Zukunft, kann starken Einfluss auf deine Motivation haben. Ist das Ziel einmal definiert, heisst es zu trainieren. Dabei lohnt es sich, ein weiteres Backup-System zu planen: Deine Freunde. Obwohl das Laufen ein Einzelsport ist, trainieren die meisten Läufer regelmässig in Gruppen. Dies nicht (nur) um sich zu messen, sondern auch um an harten Tagen jemanden an der Seite zu haben. Gleichzeitig kann ein regelmässiges Gruppentraining helfen, in einen Trainingsrhythmus zu finden. Diese gewonnene Routine ist ein weiterer Punkt, welcher dabei hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden.

The good old days…

An garstigen Tagen lohnt es sich mentale Tricks anzuwenden. Ein Beispiel dafür ist es, bereits erlebtes zu visualisieren:

2° Celsius, Wind, der Untergrund matschig und es goss wie aus Kübeln. Beim Aufwärmen merkt man kaum etwas, man trägt genügend Kleider, doch einige Minuten vor dem Start schlüpft man in die Wettkampfbekleidung. Die Laufschuhe sind kaum mehr als Socken mit einigen Spikes an der Sohle, welche bereits nach dem ersten Schritt klatschnass sind. Kurze Hosen und ärmelloses Shirt, alles andere würde zu viel Wasser aufsaugen und wäre extra Gewicht. Zu guter Letzt: Handschuhe, wenigstens die Hände bleiben warm. Auch wenn es miserabel war, an diesem Tag verlor ich kein Gedanken darüber wie unangenehm die Bedingungen sind, ich trainierte Monate für diesen einen Tag. Da hielt mich auch das Wetter nicht auf, vielmehr sah ich es als Motivation. Denn ich war mir sicher, einige der 300 Athleten hatten Mühe mit diesen Bedingungen. Dies war meine Chance.

An Tagen wie diesen, kann man äussere Einflüsse meist ausblenden. Mir helfen diese Erlebnisse aber an normalen Trainingstagen, wenn es etwas härter ist aus der Haustür zu gehen. Zum einen will ich diese Emotionen wiedererleben, zum andern steigert schon der Gedanke an diesen Tag meine Motivation.

Emotionen beziehen sich nicht nur auf bereits erlebtes oder zukünftige Ziele. Sie können auch sehr temporär sein. Die Zufriedenheit und Glücksgefühle, wenn man trotz rauen Bedingungen, sich überwindet und den Plan durchzogen hat. Ist dies nicht genügend Grund, um noch eine Runde zu drehen?

 

Über Florian Lussy (https://www.florianlussy.ch)

Der Nidwaldner Langstreckenläufer studierte und lief in den USA für die University of North Texas. Er qualifizierte sich zweimal für die US-Studentenmeisterschaft im Crosslauf und repräsentierte im 2018 die Schweiz an der Cross Europameisterschaft. Letzten Sommer schloss Florian sein Studium erfolgreich ab und will mit Unterstützung von Ísey Skyr Schweiz den Schritt an die Europäische Spitze schaffen.

 

Laufwebinar erstischritt

Vom 31.März bis 19.Mai leitet Florian jeweils mittwochs von 20:00 – 20:45 ein Laufwebinar für Einsteiger. Nebst den Grundlagen fürs Laufen liegt ein Fokus darin, eine Routine in dein Training zu bringen. Also die perfekt Variante, um den inneren Schweinehund zu überwinden und eine neue Passion kennenzulernen.

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